Waltwiler  (Ur)Getreide

Unser Getreideprojekt - Ein neuer Weg für unseren Hof

Ein neues Kapitel 

Auf unserem Hof beginnt ein neues Kapitel! Nach langem Überlegen, vielen Gesprächen und noch mehr Fragen darüber, wie und womit wir es schaffen, unseren Hof langfristig auf sichere Beine zu stellen, haben wir eine erste Entscheidung getroffen. Wir möchten zurückkehren zu einer alten Tradition: dem Getreideanbau – doch nicht so, wie er heute oft betrieben wird. Wir möchten fast vergessene Sorten wie Dinkel, Roggen, Emmer, Einkorn und Hafer wieder unter die Menschen bringen – robuste, charakterstarke Körner, die tief mit unserer Geschichte verbunden sind 

 

Ackerbau war einst mehr als nur die Produktion von Nahrungsmitteln – es war ein Handwerk, eine Form der tiefen Verbundenheit mit der Landschaft. Der Mensch kannte seinen Boden, fühlte die Jahreszeiten, beobachtete die Natur mit wachen Augen. Er wusste, wann die Erde bereit war, wann es Zeit war zu säen. Es war dieses Wissen, gewachsen aus Erfahrung und Nähe zur Natur, das uns Menschen bis hierher gebracht hat. Doch so vieles davon ging verloren. Die Landwirtschaft wurde schneller, grösser, anonymer. Statt die Erde zu spüren, lenkten die Hände nun Maschinen. Die Felder wurden eintönig, die Böden leblos und statt im Kreislauf der Natur mitzuwirken, begann der Mensch, die Regeln alleine zu bestimmen.

Vielleicht ist es genau das, was uns antreibt: Die Sehnsucht nach einer Landwirtschaft, die wieder lebendig ist. Wir haben uns also entschieden, alte, fast vergessene Getreidesorten anzubauen – Sorten, die über Jahrhunderte gewachsen sind und noch etwas von dieser ursprünglichen Verbindung bewahrt haben. Mit diesem Getreide stellen wir Produkte her, die nicht nur nahrhaft sind, sondern auch die Geschichte und das Handwerk vergangener Generationen weiterleben lassen. 

Aus dieser Vision heraus ist etwas Neues gewachsen: Waltwiler (Ur)Getreide – ein Projekt, das Altes bewahrt und Zukunft schafft. 

Unsere Produkte - Getreide mit Geschichte, von Hand veredelt

Im Sommer 2025 werden auf unseren Feldern (Ur)Dinkel, Roggen, Emmer und Hafer wachsen. 

Aus diesem Getreide entsteht ein hochwertiges Korn: Sorgfältig wird dieses Korn auf unseren Feldern geerntet, behutsam gereinigt und dann bringen wir es in die regionale Mühle Schwanden, welche unser Getreide schonend zu Mehl, Kernotto und Getreideflocken verarbeitet. Von dort kommt es zurück zu uns – und hier beginnt der nächste Schritt. 

Mit viel Leidenschaft möchten wir unser Getreide direkt verarbeiten und/oder verkaufen. Welche Produkte es genau werden, entwickelt sich gerade – hier einige unserer Ideen:

Brot

Brot, wie es sein sollte. Aus dunklen, nährstoffreichen Mehlen, mit viel bis ganzem Vollkornanteil, langsam gereift durch lange Teigführung und natürliche Fermentation. So entsteht nicht nur besonders aromatisches, sondern auch bekömmliches Brot. Vielleicht schon bald regelmässig bei uns auf dem Hof – und auf saisonalen Märkten.

Mehl & Getreideflocken

Naturbelassen, frisch vermahlen und vielseitig einsetzbar – perfekt für Brot, Gebäck, Müsli und vieles mehr.

Kernotto

Eine besondere Art, unser Getreide zu geniessen – ähnlich wie Risotto, aber aus alten Getreidesorten. 

Teigwaren

Geschmackvolle Pasta, aus unserem eigenen Getreide hergestellt? Wir freuen uns jetzt schon darauf!

Weitere Produkte

Zum Beispiel eine Müslimischung mit verschiedenen Getreideflocken, hofeigenen Nüssen und weiteren Zutaten? Wer weiss?

Getreide-Abo in Planung!

Unsere Getreideprodukte wird es direkt bei uns auf dem Hof geben und auf saisonalen Märkten. Ausserdem sind wir sind gerade dabei, ein Abo zu entwickeln, mit dem du regelmässig eine Auswahl unserer hofeigenen Getreideprodukte direkt zu dir nach Hause bekommst. Ob monatlich oder saisonal – wir tüfteln an den besten Möglichkeiten! Wer sich für unsere Getreide-News anmeldet, erfährt als Erste/r, wie das Abo genau aussehen wird und ab wann es erhältlich ist. 

Unsere Vision wird Realität – aus unseren Feldern entstehen Mehl, Brot & mehr. Sei von Anfang an dabei. Melde dich hier für die Getreide-News an!

Die Vision hinter Waltwiler (Ur)Getreide

Manchmal braucht es Mut, Dinge anders zu machen. Unser Hof steht für eine Landwirtschaft, die nicht nur produziert, sondern auch bewahrt – für eine Landwirtschaft, die Raum lässt für Natur, für Tiere, für uns Menschen. Mit unserem Getreideprojekt gehen wir diesen Weg konsequent weiter. 


Denn was wir säen, ist mehr als nur Getreide. Es ist die Idee, dass Landwirtschaft nicht auf Kosten der Natur, sondern mit ihr gedeihen kann. Dass Böden nicht ausgelaugt, sondern belebt werden. Dass Ackerbau mehr sein kann als reine Ertragsmaximierung – nämlich ein Kreislauf, in dem jedes Element seinen Platz hat: das Korn, die Acker-Wildkräuter, die Insekten, die Vögel und viele weitere heimische Wildtiere  – und wir. 

Ein Acker voller Leben – Getreideanbau mit Biodiversität 

Unsere Felder sehen anders aus als das, was man von modernen Landwirtschaftsbetrieben kennt, denn ein Feld kann mehr sein als eine blosse Produktionsfläche – es kann ein wichtiger Lebensraum sein. Wo anderswo monotone Felder liegen, soll sich bei uns ein vielfältiges Mosaik ausbreiten können: Das Korn steht zwischen Acker-Wildkräutern, Insekten schwirren herum, Feldhasen huschen durch das lichte Getreide und die Feldlerche singt in der Weite des Himmels. Hier gedeiht nicht nur unser Getreide, sondern auch ein lebendiger Lebensraum – und genau das ist gewollt. 

Warum ist das wichtig?

Stabiles Ökosystem

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Je mehr verschiedene Wildpflanzen auf einem Feld wachsen, desto geringer ist das Risiko, dass einzelne „Problemunkräuter“ die Oberhand gewinnen. Statt einseitiger, dominanter Pflanzen entsteht ein ausgewogenes, stabiles Ökosystem. 

Nahrung für Insekten

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Acker-Wildkräuter sind in der modernen Landwirtschaft fast verschwunden – und mit ihnen ein riesiges Nahrungsangebot für Insekten. Blütenreiche Äcker waren einst voller Nektar und Pollen, die Bienen, Schmetterlinge und viele andere Bestäuber ernährten. Heute fehlen diese Blütenquellen – mit drastischen Folgen für viele Tierarten. 

Lebensraum für Feldhase und Co.

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Doch nicht nur die Wildkräuter sind verschwunden – auch die Struktur der Felder hat sich verändert. Früher standen die Getreidehalme weiter auseinander, die Felder waren offener und boten Lebensraum für Tiere, die genau diesen lockeren, extensiv bewirtschafteten Acker brauchten. Feldlerchen und Feldhasen haben so ihren Lebensraum verloren und sind mittlerweile auf der roten Liste der bedrohten Tierarten. 

Mehr als nur ein Feld

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Ein Feld kann mehr sein als eine reine Anbaufläche. Es kann ein Lebensraum sein – für Wildpflanzen, Insekten, Vögel und viele andere Tiere, die genau diese Umgebung brauchen. 

Die Natur funktioniert nicht in Einzelteilen – sie ist ein grosses, vernetztes System. Jede Art, jedes Lebewesen, jeder Lebensraum erfüllt eine Rolle. Wenn ein Glied in dieser Kette fehlt, verändert das das gesamte Gleichgewicht. 

Nur wenn wir das Leben als Ganzes betrachten, erkennen wir, warum Vielfalt wichtig ist. Warum Wildkräuter nicht nur blühen, sondern ganze Nahrungskreisläufe stützen. Und warum ein Acker mehr sein kann als nur eine Produktionsfläche – nämlich ein Teil eines funktionierenden Ökosystems. 

Alte Sorten für eine neue Zukunft

Die meisten Getreidefelder sehen heute überall gleich aus: Einheitliche Sorten, dicht gesät, gezüchtet für Höchsterträge. Doch es gab eine Zeit, in der Getreide noch auf natürliche Weise wuchs und in einer Vielfalt, die sich über Generationen hinweg bewährt hatte.

Wir haben uns entschieden, diesen alten Sorten wieder Raum zu geben. Nicht, weil wir das Rad zurückdrehen wollen, sondern weil die Zukunft nachhaltige Alternativen braucht.

Was macht diese alten Sorten so besonders? 

Vielfalt statt Hochleistung

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Alte Getreidesorten haben sich über Jahrhunderte an unterschiedliche Böden und Klimabedingungen angepasst. Einige sind widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit oder gedeihen auch auf kargen Böden, wo moderne Hochleistungssorten Schwierigkeiten hätten. Andere brauchen weniger Dünger und sind von Natur aus weniger anfällig für bestimmte Pilzkrankheiten. Doch sie alle eint eines: Sie sind nicht auf Ertragsmaximierung gezüchtet, sondern auf Vielfalt, Geschmack und Anpassungsfähigkeit. Während moderne Sorten für gleichmässige Felder und hohe Erträge optimiert wurden, bringen alte Sorten eine grosse genetische Bandbreite mit sich – und damit eine wertvolle Grundlage für eine Landwirtschaft, die nicht nur kurzfristig ertragreich, sondern langfristig zukunftsfähig ist. 

Gesund, bekömmlich & unverfältscht

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Alte Getreidesorten sind oft nährstoffreicher als moderne Weizensorten und enthalten viele Mineralstoffe und Vitamine. Doch nicht nur ihr Nährstoffgehalt macht sie besonders – auch ihre Verträglichkeit wird immer wieder hervorgehoben. Viele Menschen, die auf moderne Weizensorten sensibel reagieren, berichten, dass sie Produkte aus alten Sorten besser vertragen. Backwaren aus alten Getreidesorten werden oft langsamer verarbeitet, mit längeren Teigführungen und natürlichen Fermentationsprozessen – Methoden, die die Verträglichkeit zusätzlich verbessern können. 

Eine Reise beginnt – und wir möchten sie mit euch gehen

Unser Getreideprojekt eine Rückkehr zu etwas Ursprünglichem. Und es ist eine Reise, die nicht nur uns gehört, sondern auch euch

Wir möchten euch mitnehmen. Mitten hinein in die Felder, in die Erde, die unser Getreide trägt, in die Geschichten, die in jedem Korn stecken. Wir möchten euch zeigen, was wann wo passiert, wie das erste Grün spriesst, wie die Ähren reifen und was aus unserer Ernte entsteht. 


Doch genauso wichtig ist eure Stimme. Was möchtet ihr aus diesem Getreide? Was wünscht ihr euch? Welche Produkte würdet ihr gerne auf dem Hof kaufen? 

Dieses Getreideprojekt ist kein fertiger Plan – sondern eine Geschichte, die wir zusammen schreiben. Deshalb freuen wir uns über eure Gedanken, Ideen und Wünsche. 

Schreibt uns! Wir sind gespannt auf eure Rückmeldungen. 

Unsere Vision wird Realität – aus unseren Feldern entstehen Mehl, Brot & mehr. Sei von Anfang an dabei. Melde dich hier für die Getreide-News an!