Landwirtschaft
Am Anfang war der Traum...
... der Traum nach einem Dasein in dem Mensch, Tier und Natur im Einklang miteinander sind. Es ist eine Reise, auf der wir immer mehr verstehen, dass unser Wohlergehen eng mit dem Wohlergehen unserer Mitgeschöpfe und der Umwelt verbunden ist.
Wir streben nach einer Landwirtschaft, die kleinräumig, artenreich und voller Leben ist, in der die Vielfalt der Pflanzen und Tiere sich entfalten kann. Unser Ziel ist es, ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Mensch, Tier und Umwelt zu schaffen, das langfristig das Wohlergehen aller fördert und eine nachhaltige Lebensgrundlage für kommende Generationen sichert.
Unsere aktuellen Projekte
Waltwiler Ur(Getreide)
Auf den Feldern vom Naturhof Waltwil 4 wächst etwas Besonderes: alte, fast vergessene Getreidesorten wie Emmer, Einkorn, Dinkel und Roggen. Mit Sorgfalt und Respekt vor der Natur bauen wir sie in einem biodiversitätsförderndem System an, das Insekten, Vögeln, anderen Wildtieren und Ackerwildkräutern Lebensraum bietet. Unser Ziel ist es (teils handgemachte) Produkte wie Brot, Teigwaren, Getreideflocken, Mehl und weitere Produkte aus eigener Ernte herzustellen – ursprünglich, vollwertig und bekömmlich. So verbindet Waltwiler (Ur)-Getreide Tradition mit Zukunft und zeigt, dass Landwirtschaft im Einklang mit der Natur möglich ist. Erfahre mehr HIER darüber.
Entwicklung des Garten`s der Vielfalt
Der Garten der Vielfalt im ehemaligen Hühnerauslauf vereint wichtige und spannende Themen und nutzt vielfältige Synergien. Hier werden Lebensmittel (Baumnüsse, Gemüse und weiteres) in einer kleinräumigen, strukturreichen und vielfältigen Umgebung gewonnen, während gleichzeitig die Biodiversität gefördert wird und hier die Schweine, Schafe und Hühner ihr Zuhause haben. Der Garten bietet Erlebnisse, Entspannung und Begegnungen für Jung und Alt inmitten einer wunderschönen Landschaft. Zudem dient er der Wissensvermittlung durch Kurse, Vorträge und Workshops.
Planung und Bau eines Amphibienlaichgewässers
Um seltene und erhaltenswerte Amphibien zu fördern, die im nahegelegenen Naturschutzgebiet "Wengimoos" vorkommen, wird bei uns in Zusammenarbeit mit dem Kanton ein Amphibienlaichgewässer im "Garten der Vielfalt" entstehen. Dieses Jahr steht ganz im Fokus der Planung, Organisation und dem Einholen aller nötigen Bewilligungen. Baustart ist voraussichtlich Juli 2025!
Pilot-Projekt: Landschaftspflege im nahegelegenen Naturschutzgebiet "Wengimoos" durch unsere Galloway Kühe
Auch wenn unsere Lebenshof Tiere nicht mehr benutzt werden für die Produktion tierischer Produkte, sind sie wertvolle Mitbewohner eines Landwirtschaftsbetriebes. Sie liefern uns wertvollen Dünger für die Landwirtschaft und sind unabdingbar für die Landschaftspflege. So nützt das angemessene Beweiden von artenreichen Weiden deren Erhalt. Nur durch die regelmässige Beweidung lässt sich die natürliche Sukzession aufhalten und es wachsen viele weitere Jahre zahlreiche und wunderschöne Wildblumen. Genau diesen "Auftrag" haben dieses Jahr unsere Kühe im nahegelegenen Naturschutzgebiet "Wengimoos". Dabei handelt es sich um ein "Pilot-Projekt" in Zusammenarbeit mit dem Kanton und es wird zunächst einmal beobachtet ob sich die Beweidung positiv auf den Artbestand auswirkt
Pflanzliche Ernährung - Ackerbau Kulturen 2025
Auf unseren Äckern gedeihen Feldfrüchte und Rohstoffe für die direkte menschliche Ernährung. So wachsen im Sommer 2025 auf den Äckern des Naturhofes Speisesoja und Brotgetreide.
Unsere Werte
Kleinräumig, strukturreich & artenreich
In vielen Gebieten dominieren heute Monokulturen, die nicht nur die Umwelt belasten, sondern auch die Biodiversität gefährden. Monokulturen erschöpfen den Boden, erhöhen das Risiko von Schädlingsbefall und Krankheiten, und führen letztendlich zu einem Verlust an biologischer Vielfalt.
Der Naturhof Waltwil4 strebt nach einer anderen Vision: Wir möchten unseren Ackerbau künftig kleinräumig, strukturreich und vielfältig gestalten. Das bedeutet, dass wir auf unseren Feldern verschiedene Pflanzenarten in kleinteiligen Parzellen anbauen wollen, um die Natur in ihrem Reichtum zu erhalten und zu fördern. Eine solche Vielfalt stärkt die Bodenqualität, reduziert das Risiko von Schädlingen und Krankheiten und fördert die Gesundheit der Umwelt insgesamt.
Durch unsere vielfältige und nachhaltige Landwirtschaft möchten wir einen Unterschied machen - für die Natur, für die Zukunft und für eine lebendige Landwirtschaft, die im Einklang mit der Natur steht.
Artenförderung & Landschaftsschutz
Mit einem Drittel der Flächennutzung beeinflusst die Landwirtschaft die Arten- und Lebensraumvielfalt in der Schweiz so stark wie kaum eine andere Tätigkeit.
Biodiversität ist für das Überleben und die Entwicklung der Menschheit von existenzieller Bedeutung, insbesondere für die Ernährungssicherheit. Daraus ergibt sich eine hohe Verantwortung der Landwirtschaft einer intakten Natur gegenüber. Die Landwirtschaft hat bis Ende des 19. Jahrhunderts eine Vielzahl von meist neuen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen geschaffen, was zu einer deutlichen Zunahme an Biodiversität geführt hat. Dieser Prozess hat sich seither umgekehrt. Die Intensivierung der Produktion, vorallem zugunsten tierischer Lebensmittel, führte bis 1990 dazu, dass die Artenvielfalt auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen der Schweiz stark reduziert wurde. Wissenschaftliche Erhebungen zeigen: Bisherige Massnahmen, um diese Entwicklung aufzuhalten, reichen nicht aus.
Als Naturhof möchten wir daran etwas ändern und setzen uns dafür ein sowohl unsere Produktion so zu gestalten, dass sie Artenvielfalt und vielfältige Lebensräume fördert als auch Flächen zu pflegen, die ausschliesslich der Natur dienen.
Pflanzliche Lebensmittel
Pflanzliche Lebensmitten oder pflanzliche Rohstoffe für Nahrungsmittel können direkt als Nahrung für den Menschen angebaut werden, während die Produktion von tierischen Erzeugnissen zusätzliche Ressourcen erfordert. Derzeit liegt der Netto-Selbstversorgungsgrad der Schweiz bei nur 49 Prozent. Für die Hälfte unserer Nahrungsmittel sind wir vom Ausland abhängig. Dies liegt nicht daran, dass zu wenig Landwirtschaftsland zur Verfügung stehen würde. Hauptgrund ist, dass wir zu viele tierische Nahrungsmittel produzieren und dafür grosse Mengen an Futtermittel importieren müssen. Zusätzlich wird auf über der Hälfte der Schweizer Ackerfläche Tierfutter anstelle von Lebensmitteln für den direkten menschlichen Konsum angebaut. Durch den direkten Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln können Ressourcen eingespart und die Effizienz der Nahrungsmittelproduktion verbessert werden. Schliesslich gibt es auch ethische Überlegungen, denn die Produktion tierischer Produkte geht heute fast immer mit Massentierhaltung und grossem Tierleid einher. Wir sehen Tiere jedoch als Lebewesen mit einem Recht auf Leben und Glück. Aus diesem Grund betrachten wir es auf dem Naturhof als entscheidend, die Erkenntnisse der heutigen Zeit anzuerkennen und unsere Produkte ausschliesslich auf pflanzlicher Basis zu gestalten.